NZZ Online vom 17.02.2013
Rund 300 Personen haben am Samstagabend in Bern an einer Kundgebung gegen Rechtsextremismus teilgenommen. Der «Antifaschistische Abendspaziergang», wie die Organisatoren die Veranstaltung nannten, verlief friedlich.
Die Kundgebungsteilnehmerinnen und -teilnehmer zogen von der Heiliggeistkirche zum Zytgloggeturm und via Bundes- und Bahnhofplatz zum alternativen Kulturzentrum Reitschule. Nach etwa einer Stunde war der Marsch vorbei.
Einzelne der Demonstrierenden waren vermummt oder maskiert – auch mit Fasnachtsmasken. Immer wieder skandierten sie «Bern bleibt nazifrei» oder «Siamo tutti antifascisti». Es wurden auch einige Feuerwerkskörper gezündet. Die Polizei war an mehreren Orten präsent, griff aber nicht ein.
Die unbewilligte Kundgebung wurde von der Polizei toleriert, weil im Vorfeld keine konkreten Hinweise auf Gewalt bestanden und eine Teilnahme an einer unbewilligten Kundgebung in Bern nicht strafbar ist. Die Stadtbehörden standen im Vorfeld der Kundgebung mit den Organisatoren im Kontakt, wie ein Polizeisprecher sagte.
Der «Antifaschistische Abendspaziergang» sollte ursprünglich eine Gegendemonstration zu einem Fackelmarsch Rechtsextremer durch Bern sein. Mit diesem sollte an die Bombardierung Dresdens durch die Alliierten während des Zweiten Weltkriegs erinnert werden. Der Fackelmarsch wurde von den Organisatoren mit Blick auf die gleichzeitig in Bern stattfindende Fasnacht abgesagt.