Der Sonntag vom 29.01.2012
Die Berner Staatsanwaltschaft hat im Zusammenhang mit der Mordserie der Zwickauer Neonazi-Zelle ein Verfahren eingeleitet. Die Berner Kantonspolizei bestätigte eine entsprechende Meldung von Radio DRS. Am 20. Januar hat die Polizei einen Schweizer festgenommen, der zwei Tage in Haft verbrachte. Bisher sei die Person der Polizei nicht bekannt gewesen. Rechtsextreme Verbindungen seien keine festgestellt worden. Gegen den Schweizer wird wegen Verdacht zur Unterstützung einer kriminellen Organisation ermittelt.Es geht um Vorwürfe im Zusammenhang mit der Beschaffung der Tatwaffe. Die Waffe, mit der das Nazi-Trio acht Türken und einen Griechen ermordete, stammte aus der Schweiz. Spezialisten war es mit modernen Verfahren gelungen, die abgeschliffene Waffennummer wieder sichtbar zu machen. Bei der Staatsanwaltschaft Oberland ist auch ein Rechtshilfeersuchen aus Deutschland eingetroffen. Auch hier geht es um die Frage, wie das Trio in den Besitz der Ceska gelangt ist. Ein Bericht des deutschen Magazins «Der Spiegel» vom letzten Montag, dass die Bundesanwaltschaft ein Verfahren im Fall Zwick au eröffnet haben soll, ist falsch. «Die schweizerische Bundesanwaltschaft ist in dieser Angelegenheit nicht tätig», sagt Mediensprecherin Jeannette Balmer. Lukas Messmer