St. Galler Tagblatt vom 08.12.2012
ERLEN. Musiker sind meistens auf Publicity bedacht. Nicht aber die Band Vargr i Veum. Sie gibt im Internet nur spärliche Informationen preis wie die, dass es die Band in der jetzigen Besetzung seit drei Jahren gebe. «Vargr i Veum gehören zur Hammerskin-Szene», sagt der Luzerner Szenekenner Hans Stutz. Das sei eine neonazistische Vereinigung, die sich als Elite der Nazi-Skins verstehe.
Die Kantonspolizei Thurgau habe auf den CDs von Vargr i Veum nichts gefunden, das gegen das Rassismusgesetz verstosse, sagt Info-Chef Andy Theler. Die Texte handeln von germanischen Sagen und Mythen. Das Cover zeigt germanische Runen, die Lieder heissen «Zur Schlacht von Schwaderloh» oder «Merseburger Zauberspruch». Ein Teil der Bandmitglieder, die alle nur unter Pseudonymen aufgeführt sind, soll aus dem Thurgau stammen.
Das könnte ein Grund sein, warum sie heute abend im «Löwen»-Pub in Riedt bei Erlen auftreten (gestrige Ausgabe). Der Wirt war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Remo Moser von der Alltrade-Agentur verpflichtet regelmässig Bands für das Pub, Vargr i Veum kenne er aber nicht. Er habe «mit Nazis nichts am Hut». Das Konzert habe der Wirt selber organisiert. Und der wisse bestimmt nicht, dass die Band aus der rechtsextremen Ecke komme.