20 minuten online vom 03.09.2012
Die Kundgebung gegen «Kuscheljustiz» findet dieses Jahr nicht statt. Der Veranstalter erhielt Morddrohungen.
Adrian Müller
Mehrere hundert Personen aus rechtsnationalen Kreisen wollten im Herbst auf dem Bundesplatz gegen die «Kuscheljustiz» demonstrieren. Nach einem Treffen mit den Stadtbehörden hat der Organisator die Kundgebung nun auf das nächste Jahr verschoben. «Dies nicht zuletzt, weil aufwendige Sicherheitsmassnahmen nötig gewesen wären», sagt Sicherheitsdirektor Reto Nause.
Morddrohungen gegen Veranstalter
Erstmals äussert sich Demo-Organisator Daniel Meier*, ein 24-jähriger Bauarbeiter aus dem Kanton Thurgau und ehemaliges JSVP-Mitglied. «Ich selbst bin zwar rechts, aber weder extrem noch ein Nazi», sagt er zu 20 Minuten. Der Demo-Aufruf habe sich via Social-Media zu einem Selbstläufer entwickelt, dem sich auch Leute aus der rechtsextremen Szene angeschlossen haben. Er habe alleine gehandelt und zu wenig über die Konsequenzen nachgedacht. «Ich habe Morddrohungen erhalten und ausländische Kollegen haben mich gefragt, ob ich ein Nazi sei. Das alles hat mich sehr getroffen», sagt der Thurgauer. Laut Extremismus-Experte Samuel Althof ist Daniel Meier in der rechten Szene tatsächlich ein Unbekannter. «Der junge Aktivist handelt aus persönlichen Motiven und Frustration über die Ausländerproblematik», so Althof.