20 Minuten vom 03.08.2012
URI. Am Sonntag versammeln sich auf dem Rütli 300 Rechtsradikale. Die Juso fand für eine Demo keine Unterstützung.
Juso-Präsident David Roth hat die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG) als Verwalterin der Rütliwiese dazu aufgerufen, eine Gegendemo gegen den Naziaufmarsch am Sonntag aufs Rütli mitzutragen. SGG-Geschäftsleiter Herbert Ammann will davon allerdings nichts wissen, obwohl er die Nazi-Aktion eine «Sauerei» findet. Aber: «Würde die SGG zum Protest aufrufen, wäre dies so, als würde der Bundesrat samt Parlament auf die Strasse gehen.» Aufgabe der SGG sei es, dafür zu sorgen, dass das Rütli solche Aktionen wie jene der Pnos so unbeschadet wie möglich überstehe. Verhindern könne man dies aber nicht, betont die SGG.
Juso-Präsident Roth sagt ebenfalls, es sei nicht Kernaufgabe der Juso, «immer wieder mit Gegendemos dafür zu sorgen, dass keine Naziaufmärsche stattfinden. Das ist Aufgabe der ganzen Gesellschaft, insbesondere der Behörden.» Dennoch kündigt er bereits jetzt an: «Wenn die Behörden nichts unternehmen, werden wir nächstes Jahr eine Demo organisieren.» Dann habe man allerdings eine Situation wie früher bei der Schlachtfeier in Sempach, wo ein enormes Polizeiaufgebot nötig war. 2009 kostete der Polizeieinsatz 300 000 Franken – zehnmal mehr als die eigentliche Feier.