NZZ am Sonntag vom 31.07.2011
Das politische Klima in Norwegen sei der Nährboden für die von Anders Behring Breivik verübten Massaker gewesen, sagte SVP-Chefstratege Christoph Blocher gestern auf seinem Internet-TV Teleblocher. Dieses Klima entstehe, wenn in einem Land «Probleme verleugnet» würden und jeder, der sie anspreche, «verunglimpft» werde.
In der Schweiz habe die SVP mit Initiativen zu Themen wie der lebenslänglichen Verwahrung, dem Minarett-Verbot und der Ausschaffungsinitiative dafür gesorgt, dass in der Schweiz über Probleme gesprochen werde.
Das sei auch der Grund, weswegen keine Gefahr von Schweizer Rechtsextremen ausgehe. «Wir haben keine gewalttätigen, rechtsextremen Gruppen – dank der SVP.» Extremisten gebe es in allen Parteien, sagte Blocher. Diese sollte man aber nicht automatisch aus der Partei ausschliessen. «Das Gewalttätige, das Terroristische kommt sehr oft mit dem Ausschluss», sagt Blocher. «Ein Spinner wie Breivik würde uns aber nicht beitreten – wir sind zu wenig extrem», sagte Blocher über den norwegischen Attentäter.
Leider hätten gewisse Leute sofort begonnen, künstliche Zusammenhänge zwischen der SVP und dem Anschlag herzustellen. «Es finden sich erstaunlich viele Journalisten, die diesen Blödsinn nachbabbeln. Das ist intellektueller Terrorismus.» (brk.)