20 Minuten vom 13.01.2011
Dank einem neuen Konzept soll die Sempacher Schlachtfeier für Rechtsextreme unattraktiv werden. Ob diese dem Anlass fernbleiben, ist jedoch völlig offen.
Martin Erdmann
Am 3. Juli jährt sich die Schlacht von Sempach zum 625. Mal. Die Jubiläumsgedenkfeier wird dieses Jahr komplett neu daherkommen und soll ein Fest für das ganze Volk werden. Grund: In den letzten Jahren sorgten Aufmärsche von Rechtsextremen für Schlagzeilen – letztes Jahr waren auch linke Parteien und Vermummte an einer Gegendemo vor Ort. Davon hat der Kanton genug und deshalb den bei Rechtsextremen beliebten Gedenkmarsch aus dem Programm gestrichen.
Trotzdem: «Ob die Rechtsextremen der Gedenkfeier fernbleiben werden, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden», so der Projektverantwortliche Markus Hodel. Doch das neue Programm sei so ausgearbeitet, dass es für diese Kreise nicht mehr attraktiv sei. Neu wird es dieses Jahr Konzerte direkt am Sempachersee sowie eine Jugend-Debatte und ein Forum für Geschichte geben.
Die neue Form der Gedenkfeier kommt bei den Parteien unterschiedlich an. «Dieser geplante Multikulti-Anlass ist ein weiterer Meilenstein im systematischen Ausverkauf der Heimat», wettert JSVP-Parteipräsident Anian Liebrand. Der Luzerner Juso-Grossstadtrat David Roth begrüsst dagegen den Wegfall des umstrittenen Gedenkmarsches: «Das ist zwar ein verspätetes, aber deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus.»