Die Wochenzeitung vom 20.5.2010
«Reich beflaggt» wollen Rechtsextreme sich am letzten Samstag im Juni in Sempach vor der Kirche besammeln, um dann anschliessend zum Schlachtfeld zu ziehen.Hans Stutz
Diesen Aufruf verbreitet ein aktiver Aargauer Rechtsextremist in einem einschlägigen deutschen Forum. Und auch die Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) kündigt in ihrer Parteizeitschrift einen «würdigen Anlass» an. Auf Anfrage erklärt Pnos-Präsident Dominic Lüthard, die Pnos werde «selbstverständlich» am Aufmarsch teilnehmen, ihn jedoch nicht selber organisieren, das seien «andere nationale Kräfte». Inzwischen haben die Luzerner Jusos und die Grünen die Regierung dazu aufgefordert, Massnahmen gegen den rechtsextremen Aufmarsch zu treffen. Der Luzerner Regierungsrat, Veranstalter der traditionellen Schlachtfeier, ist damit mit seiner Politik gescheitert: Zuerst hatte er seit 2003 die Beteiligung der Rechtsextremen an der Feier geduldet, ebenso deren Kranzniederlegung beim Denkmal. Im vergangenen Jahr führte eine Gegendemo der Juso dann zu einem personalintensiven Polizeieinsatz und löste eine Debatte über die Zukunft der Feier aus. Die Kantonsregierung beschloss daraufhin, in diesem Jahr der Schlacht ausschliesslich in einem werktäglichen Gottesdienst zu gedenken.