Berner Zeitung vom 11.3.2010
«Patriotisch» nennt Pnos-Grossratskandidat Dominic Lüthard seine Musik – und mischt weiter in der rechtsextremen Szene mit.
Gross auf die Fahne geschrieben hat sich die Partei national orientierter Schweizer (Pnos) den Kampf gegen «kulturfremde Ausländer».
Wie es ums eigene Kulturverständnis steht, hat Dominic Lüthard, Chef der Pnos Oberaargau und Grossratskandidat, nun einmal mehr gezeigt: Mit seiner nach eigenen Aussagen «patriotischen» Band Indiziert stand er am letzten Wochenende auf dem Programm des No-Surrender-Festivals, zu dem gemäss einer Mitteilung der Antifa Bern das internationale – und in der Schweiz verbotene – Neonazinetzwerk Blood& Honour aufgerufen hatte.
Das Konzert hätte eigentlich in Belgien stattfinden sollen, wurde dann aber nach Deutschland verlegt, nachdem die belgischen Behörden den Anlass verhindert hatten. Rund 200 statt der erwarteten 1000 Besucher fanden sich schliesslich am neuen Standort ein. Zum Auftritt von Indiziert kam es aber auch dort nicht: Der Konzertabend wurde gemäss Einträgen auf einem rechtsextremen Internetforum nach den Auftritten der ersten drei Neonazibands durch die Polizei beendet.
Seit die Pnos einen Sitz im Langenthaler Parlament innehat, streitet sie direkte Verbindung zur Neonaziszene ab. Ihre Exponenten beweisen aber immer wieder das Gegenteil. Auch bei Raphael Würgler, der wie Lüthard für die Pnos Oberaargau für den Grossen Rat kandidiert, hat die Polizei gemäss einem Artikel in der «Wochenzeitung» bereits rechtsextre-mes Propagandamaterial sichergestellt.