Berner Zeitung vom 25.08.2009
So berichtete die Rundschau auf SF 1
«Die rechtsextreme Szene Schweiz wächst wieder – und verändert sich auch: Weg von der Subkultur hin zum politischen Projekt. Besonders aktiv sind die Rechtsradikalen gegenwärtig im Berner Oberland. Zentrale Figur ist hier ein 26-jähriger Spiezer.» So kündigte Moderator Urs Leuthard den Beitrag «Rechtsradikaler Aufmarsch» in der Rundschau vom 8.Juli 2009 an.
Im Beitrag wird über die Gedenkfeier zum 623. Jahrestag der Schlacht von Sempach berichtet und über die Rolle des Spiezers Mario Friso in der rechten Szene. Er sei eine zentrale Figur in der Szene, so die Rundschau. «Vom Berner Oberland wirkt er regional und national», sagt der Sprecher zu den Aufnahmen, welche Friso und seine Kameraden beim Aufmarsch in Sempach zeigen. Ein Interview will Friso dem renommierten Politmagazin Rundschau nicht geben. «Gefragt haben sie, das stimmt!», erklärte Friso gegenüber dieser Zeitung. Warum er abgelehnt hatte, wollte er aber nicht verraten. Die Geschichte sei ziemlich lang und auch «sehr spanisch» und zu komplex. Dafür redete der selbsternannte Nazijäger Heinz Kaiser im Rundschaubericht: «Das Berner Oberland ist unterdessen so etwas wie die Plattform für die ganze Schweiz – von dort oben verbreitet sich das Gedankengut. Offenbar können sie dort ungehindert agieren», sagt Kaiser zur Rundschau, und: «Friso ist eine Führerfigur.»
Laut Rundschau-Recherchen komme Friso viel herum. Er sei international bestens vernetzt, und habe die NPD in Deutschland besucht. Er versuche, die jungen Oberländer mit rechtsradikalen CDs zu mobilisieren. «Wer angefixt ist, der kann sich in Spiez mit noch mehr Hassmusik eindecken, Friso betreibt von hier aus einen CD-Handel.» Führerfigur Friso nutze die eigene Homepage, den nationalen Beobachter Berner Oberland, auch um Leute, wie den farbigen Bieler SP-Nationalrat Ricardo Lumengo zu verunglimpfen. Oder zur zynischen Häme gegen den deutschen Polizeichef Alois Manichel, der für seine besonders repressive Haltung gegenüber rechtsradikalen bekannt sei.
bst
Die Sendung kann auf www.videoportal.sf.tv angeschaut werden.