Berner Zeitung vom 03.08.2009
Die Rechtsrockband Indiziert spielte am Freitag in Huttwil. Die Polizei verhinderte das Konzert nicht, obwohl es illegal war.
Die rechtsextreme Szene im Oberaargau schafft es immer wieder, Konzerte und andere Anlässe zu organisieren. Diesmal war Huttwil an der Reihe: Am vergangenen Freitag trafen sich die Rechtsextremen in einer stillgelegten Gewerbeliegenschaft an der Walkestrasse zum Konzert der Band Indiziert. Die Band steht der rechtsextremen Partei national orientierter Schweizer (Pnos) nahe. Mitglied der Rechtsrocker ist unter anderen der Langenthaler Pnos-Vorsitzende Dominic Lüthard.
Die Polizei hatte aber Hinweise auf das Konzert erhalten. Und so kontrollierten die Beamten freitags ab 19 Uhr nicht nur den Treffpunkt beim SBB-Bahnhof Roggwil-Wynau, sondern auch die Zufahrtsstrassen nach Huttwil. Laut Mitteilung hat die Polizei mehr als 80 Personen aus der ganzen Schweiz kontrolliert. Weil die Konzertorganisatoren keine Bewilligung eingeholt haben, werden sie angezeigt.
Trotzdem löste die Polizei das illegale Konzert in Huttwil nicht auf. «Das wäre nicht verhältnismässig gewesen», sagte Sprecher Stefan von Below gestern auf Anfrage. Er betonte aber: «Wir hatten den Anlass im Auge.» Laut Mitteilung haben die Beamten weder verbotene Gegenstände bei den Konzertbesuchern gefunden noch Widerhandlungen gegen die Antirassismusstrafnorm festgestellt. Das Fazit der Polizei: «Das Konzert verlief ohne Probleme.»
Den Anlass der Rechtsextremen wollte Huttwils Vizegemeindepräsidentin Annette Leimer gestern nicht weiter kommentieren. Für Informationen verwies sie an die Polizei.