Newsnetz vom 13.11.2009
Die Genfer Staatsanwaltschaft soll die Lautsprecher-Aktion der rechtsextremen Jugendlichen vom letzten Samstag untersuchen.Am vergangenen Samstag war um 7 Uhr morgens im Quartier um die Moschee ein Gebetsruf ertönt. Dieser stammte aber nicht von der Moschee oder dem dazugehörigen Minarett – dies wäre ohnehin verboten. Vielmehr kam der Gebetsruf von einem Auto mit einem Lautsprecher, das durchs Quartier fuhr, wie Nachbarn beobachtet hatten.
Die Moschee habe nun Strafanzeige eingereicht, bestätigte Imam Youssef Ibram am Freitag eine Meldung der Gratiszeitung «20 Minutes». Die Polizei müsse den Vorfall untersuchen, der dem Image der Muslime in der Schweiz schade, sagte er auf Anfrage. Auch die Genfer FDP hat eine Strafanzeige eingereicht. Die Verantwortlichen des Gebetshauses im Genfer Quartier Petit-Saconnex verteilten zudem ein Flugblatt, auf dem sie die Aktion verurteilten.
Zur Lautsprecher-Aktion hat sich gegenüber der Presse die rechtsextreme «Jeunesse identitaire de Genève» bekannt. Die Gruppe wollte damit nach eigenen Angaben aufzeigen, was bei einer Ablehnung der Minarett-Initiative drohe.