Neue Luzerner Zeitung vom 30.09.2009
Kommentar
Die Schweiz hat gegen den kroatischen Sänger Marko Perkovic ein Einreiseverbot verhängt. Das ist richtig.Denn Perkovic gilt als Ultranationalist. An seinen Auftritten werden immer wieder Fans mit Ustascha-Symbolen gesehen. Jene Ustascha, die im faschistischen Kroatien während des Zweiten Weltkriegs Zehntausende Juden, Roma, Serben und Regimegegner ermordete. Auch kommt es bei Perkovic-Konzerten immer wieder zu Ausschreitungen, so etwa vor drei Jahren in Luzern.
Glücklicherweise hat jetzt der Bund vorsorglich eingegriffen. Damit wird in Kriens zum einen die Ausbreitung rechtsextremen Gedankenguts und zum anderen ein grösserer Polizeieinsatz verhindert.
Auch wenn das Bundesamt für Polizei aus Datenschutzgründen verschweigt, warum Perkovic ein Einreiseverbot erhalten hat, so zeigt sich: Der Sänger ist offenbar nicht jener harmlose Patriot, als der er von seinen Fans dargestellt wird.
Andreas Bättig