20 Minuten vom 27.10.2009
LUZERN. Die Sicherheit für die Sempacher Schlachtjahrzeit hat zehnmal so viel gekostet wie die Feier selbst. Erste Politiker fordern nun, die Polizeikosten auf die Verursacher abzuwälzen.
Guy Studer
«So kann das nicht weitergehen, da stimmt etwas nicht mehr», sagt Albert Vitali, Fraktionschef der Luzerner FDP. Er meint die 300 000 Franken für das Polizeiaufgebot bei der diesjährigen Sempacher Schlachtjahrzeit. Dieses wurde nötig, weil gleichzeitig Rechtsextreme und Linke aufmarschierten. Gestern hat die Regierung mitgeteilt, dass die Feier selbst bloss 30 000 Franken gekostet hat.
Vitali will nun das Gespräch mit den Demonstranten suchen. «Sollten wir zu keiner Einigung kommen, müssten Konsequenzen gezogen werden.» Damit meint er unter anderem auch ein Demonstrationsverbot.
Von Gesprächen hält SVP-Kantonsrat Josef Roos nichts: «Die letzten Jahre haben gezeigt, dass das nichts bringt.» Demos müssten weiträumig verboten werden. «Dadurch verlieren die Radikalen auch an Resonanz», ist Historiker Roos überzeugt. Und wer sich nicht an das Verbot halte, müsse hart bestraft werden. «Dann könnten etwa die Polizeikosten auf die Chaoten überwälzt werden.»
Bei der Luzerner Regierung war gestern niemand für eine Stellungnahme erreichbar.