Sorge um die Sicherheit: Kein Demozug für die Pnos

Berner Zeitung; 05.03.2009; Seite 30 

 

Platzkundgebung statt Demozug: Die Pnos soll am Sonntag nicht durch Burgdorf 

marschieren. Die Partei ist verstimmt. 

 

Die Burgdorfer Behörden reagieren auf die breite Debatte über die für den Sonntag geplante 

Demo der rechtsradikalen Partei national orientierter Schweizer (Pnos): «Auf Grund einer 

aktuellen gemeinsamen Beurteilung der Sicherheitslage», teilen sie in Absprache mit der 

Kantonspolizei mit, «hat der Gemeinderat entschieden, die Bewilligung für einen 

Demonstrationszug aufzuheben und die Veranstaltung nur als Platzkundgebung zuzulassen.» 

Zumal mittlerweile von rechts wie von links im Internet für den Anlass mobilisiert werde – den 

Behörden ist damit das Risiko gewalttätiger Zusammenstösse zu gross geworden. 

Hörbar ungehalten 

Auch mit einer Platzdemo gewähre die Stadt der Pnos das Recht auf freie Meinungsäusserung, 

erklärt Stadtpräsidentin Elisabeth Zäch. Nicht ohne anzufügen, dass die Polizei an einem 

einzigen überschaubaren Ort weit wirkungsvoller arbeiten könne als entlang einer längeren 

Route. Rechte und Linke seien so von vornherein besser zu trennen, die Gefahr von 

Zusammenstössen sinke automatisch – wobei: Sie sei ohnehin zuversichtlich, dass die 

Spezialisten der Polizei die Lage unter Kontrolle halten könnten. 

Ob die Stadt auf die Pnos zählen kann? Deren Vertreter Markus Martig tönt jedenfalls hörbar 

ungehalten. Er werde sich sicher nicht damit zufrieden geben, «dass sie uns auf die 

Schützenmatte abschieben, wo uns keiner wahrnimmt», sagt Markus Martig und kündigt 

spontan an: «Wir werden trotzdem marschieren.» 

Wieder zum Statthalter 

Auf die Frage, ob er damit gewalttätige Zusammenstösse in Kauf nehme, relativiert Martig. 

«Natürlich wollen wir keine Gewalt.» Notfalls müsse die Polizei den Weg freimachen, «damit wir 

unser Recht wahrnehmen können». Zuerst erhebe man nun beim Statthalter Beschwerde gegen 

den Gemeinderat. Was genau am Sonntag geschehe, «entscheiden wir dann spontan vor Ort». 

Stephan Künzi