«Gefahr wird verharmlost»

Berner Zeitung

 

Ausgabe vom 27.Februar 2009 «Die Pnos ruft nach Burgdorf» und «In Burgdorf geht die Angst 

 

vor Chaos und Gewalt um» 

Im Artikel «Die Pnos ruft nach Burgdorf» erwähnt die BZ, dass in Burgdorf in der Vergangenheit 

«junge Leute aus der rechten und linken Szene aufeinander losgegangen sind». Damit wird 

zweierlei erreicht. Erstens schiebt die BZ einen Teil der Schuld den Opfern der rechtsextremen 

Angriffe in die Schuhe, was mich als einen der Angegriffenen (Solätte 2005) stört. 

Weit schlimmer finde ich aber, dass damit zweitens die ganze Problematik auf eine Art 

Bandenkrieg zwischen links und rechts reduziert wird. Der Artikel verharmlost so die Gefahr, die 

der Rechtsextremismus für die Gesellschaft darstellt. 

Wenn Neonazis Andersdenkende verprügeln, sind wir alle mitgemeint! Ich hoffe deshalb, dass 

Burgdorf nicht ein weiteres Mal nur zusieht, wenn Rechtsextreme ihre menschenverachtende 

Ideologie in die Öffentlichkeit tragen. 

Florian Schwander Burgdorf 

«Warum hörenwir nicht hin?» 

«In Burgdorf geht die Angst vor Chaos und Gewalt um», titelte die BZ am Freitag auf der 

Frontseite. Gut sagt man uns Burgdorfern das, sonst hätten wir ein weiteres Mal den Krieg 

verpasst, der um uns herum tobt. 

Was ist Sache? Jugendliche formieren sich mit politischen Anliegen. Burgdorfs Politiker 

versuchen, das zu verbieten, was nicht gerade auf dem Weg der Dialogbereitschaft liegt. Zu 

sagen: «Wir stehen auf der guten Seite, wir verwahren uns gegen die gewaltbereite Seite», sind 

bloss billige Versuche, aus dem erklärten Feind Kapital zu schlagen. Das kennen wir von 

George W. Bush. Warum hören wir nicht hin und fragen: Was wollt ihr, was sind eure 

Argumente, was ist euer Beitrag? 

Christian Frey Burgdorf