Neonazis wegen Angriff verurteilt

Neonazis wegen Angriff verurteilt

Ein Hombrechtiker und ein Rütner Neonazi sind wegen einer Schlägerei in Glarus zu Geldstrafen verurteilt worden.

Frank Speidel

Zwei Rechtsextreme aus Hombrechtikon und Rüti standen im Dezember vor dem Glarner Kantonsgericht («ZSZ» vom 19. Dezember). Sie waren angeklagt wegen Landfriedensbruchs, Angriffs auf Personen sowie Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte. Die beiden hatten im Sommer 2007 im Volksgarten in Glarus eine Gruppe Jungsozialisten angegriffen. Jetzt ist das Urteil gefällt worden.

Der Hombrechtiker ist vom Richter für Angriff und Landfriedensbruch schuldig gesprochen worden. Vom Vorwurf der Drohung und Gewalt gegen Behörden und Beamte wurde er dagegen freigesprochen. Ohne Vorahnung sei er in die Schlägerei geraten, sagte der 22-Jährige vor Gericht. Er sei alleine nach Glarus gekommen – und das nur, um zu hören, was die Jungsozialisten so zu sagen hätten. Das Gericht verurteilte den bereits vorbestraften Hombrechtiker zu einer unbedingten Geldstrafe von 63 Tagessätzen à 110 Franken sowie einer auf vier Jahre bedingten Geldstrafe von 160 Tagessätzen à 110 Franken.

Polizisten angegriffen

Auch der 21-jährige Rütner wurde vom Vorwurf der Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte freigesprochen. Für schuldig befunden wurde er aber des Landfriedensbruchs und Angriffs. Er wird zu einer Geldstrafe von 150 Tagessätzen à 110 Franken bedingt auf drei Jahre sowie einer Busse von 1000 Franken verurteilt.

Im Sommer 2007 griffen rund 20 Rechtsextreme in Glarus eine Gruppe demonstrierender Jungsozialisten an. Die Neonazis schlugen ohne Vorwarnung zu. Es gab Verletzte – unter ihnen auch Zivilpolizisten, die einschritten und die Gruppe zum Rückzug zwangen. Der Hombrechtiker, welcher an dem Angriff beteiligt war, trug an dem Tag ein T-Shirt mit der Aufschrift «Amok». Dies der Name einer Neonazi-Band, in der sein Bruder – ebenfalls aus Hombrechtikon – Mitglied ist. Die Band kam in die Schlagzeilen, nachdem sie dem Luzerner Journalisten und Politiker Hans Stutz in einem Lied mit dem Tod gedroht hatte und mit anderen Songs gegen die Anti-Rassismus-Strafnorm verstiess.

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