Aargauer Zeitung
Isone TI Zwei Unteroffiziere und zwei Rekruten entlassen
Gegenseitige Hitlergrüsse und rassistische und rechtsextreme Äusserungen: Vier Wehrmännern droht jetzt der Ausschluss aus der Armee.
Kadern und Rekruten einer Kompanie der Grenadierschule in Isone war in der vergangenen Woche aufgefallen, dass sich eine bestimmte Gruppe mit Hitlergruss grüss-te und Aussagen mit rassistischem und rechtsextremem Inhalt fielen. Der Schulkommandant leitete umgehend eine schulinterne Untersuchung ein, wie das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) schreibt. Dabei bekannten sich ein Unteroffizier im praktischen Dienst und zwei Rekruten zu den Gesten und Äusserungen. Einem zweiten Unteroffizier sei die aktive Beteiligung an den Vorfällen eindeutig durch Angehörige der Schule nachgewiesen worden. Am Donnerstag wurden die Armeeangehörigen administrativ entlassen und nach Hause geschickt, wie Armeesprecher Felix Endrich auf Anfrage sagte.
Die umgehende administrative Entlassung aus der Schule bedeute kein Präjudiz. Sie ermöglicht es der Fachstelle Extremismus, weitere Abklärungen zu treffen. Diese prüft nun, ob Gründe gegen die vier Armeeangehörigen vorliegen, die weitere administrative Massnahmen oder gar den definitiven Ausschluss aus der Armee nach sich ziehen könnten. Abgeklärt wird unter anderem, ob die Betroffenen bereits wegen extremistischen Verhaltens verurteilt worden sind. Die Fachstelle wird danach eine Empfehlung abgeben. Als mögliche Sanktionen nannte Endrich unter anderem Disziplinarstrafen, die Umteilung in einen Pool von nicht eingeteilten Armeeangehörigen, einen Aufgebotsstopp oder – für Kader und Kaderanwärter – einen Beförderungsstopp.
Weitere Abklärungen
Wie der Armeesprecher weiter sagte, werden der Fachstelle Extremismus jährlich weniger als acht Meldungen über mögliche extremistische Vorfälle erstattet. Die Meinungsfreiheit sei auch in der Schweizer Armee als Grundrecht gewährleistet. Aussagen, Gesten und Aktionen extremistischen Inhalts jeglicher Richtung würden aber in keiner Art und Weise geduldet. «Wenn dies in Uniform geschieht, dann wird es kritisch», sagte Endrich. Noch kritischer werde es bei Kadern. Die Armee bleibe aufmerksam und kläre auch ab, wo bekannte Extremisten, darunter Rechtsradikale, eingeteilt seien. (ap)