Holocaust-Leugner am Rednerpult

2008-01-20

Pnos gab Holocaust-Leugner Bernhard Schaub Plattform für seine PropagandaKüssnacht SZ Vor vier Jahren verliess der Holocaust-Leugner Bernhard Schaub die Partei National Orientierter Schweizer (Pnos), nachdem er bei der Abfassung des ersten Parteiprogramms mitgeholfen hatte. Jetzt meldet er sich zurück: Eingeladen von der Pnos-Sektion Küssnacht am Rigi SZ, sprach er am Samstag vor einer Woche vor rund sechzig Mitgliedern und Sympathisanten. Ein im Internet veröffentlichtes Foto zeigt vor allem junge Menschen ? bis auf wenige Ausnahmen Männer. Schaub habe, so die Parteisektion auf ihrer Homepage, über die Bedeutung von Volk, Staat und Nation und die fortwährende Aushöhlung der Staaten durch die Zersetzung ihrer Staatsvölker gesprochen.Michael Haldimann, stellvertretender Pnos-Sprecher, sagt, Schaub sei nicht Parteimitglied. Auch seien keine weiteren Veranstaltungen mit ihm geplant.Bernhard Schaub war Mitte November 2007 vom Bezirksgericht Dornach SO wegen Verstosses gegen das Antirassismusgesetz zu einer bedingten Freiheitsstrafe verurteilt worden. Sein radikal nationalsozialistischer Kurs war selbst in der rechtsextremen Partei umstritten gewesen: Jonas Gysin, ehemaliger Pnos-Präsident, befand nach Schaubs Abgang in einem internen Mail, dass dieser «starrsinnig und blind für das Resultat» seines Wirkens gewesen sei.Die Pnos verteidigt auch andere Holocaust-Leugner. Letzten Montag verurteilte das Landgericht Mannheim die deutsche Anwältin Sylvia Stolz, Partnerin des ehemaligen RAF-Anwaltes und Rechtsextremisten Horst Mahler, unter anderem wegen Volksverhetzung zu einer Freiheitsstrafe. Die Pnos bezeichnete das Urteil als «üble Gesinnungsjustiz». Hans Stutz