Holocaust-Lügner Bernhard Schaub spricht an Versammlung der «Artgemeinschaft»
BERN – Ein Schweizer Holocaust-Leugner sonnt sich vor deutschen Rechtsextremen: Der 48-jährige Bernhard Schaub referiert am nächsten Sonntag an einem noch unbekannten Ort in Deutschland vor der «Neuheidnischen Artgemeinschaft», die vor allem Neonazis anspricht.
Die Sache ist geheim – wie der Ort des Treffens auch. Schaub, der über «Das Wiedererstarken des Heiligen» referiert, tritt im Rahmen einer dreitägigen Veranstaltung auf, und die finde «am selben Ort wie im Vorjahr» statt. Nur Erstbesuchern wird er «einige Tage vorher bekannt gegeben». Es sei, so die Einladung weiter, «artgemässe Kleidung erwünscht, wozu keine Uniform gehört».
Schaub, früher Lehrer an einer anthroposophischen Schule, war bereits Mitte Juni 1999 in München vor den Mitglieder einer rechtsextremistischen Organisation aufgetreten und hatte sich dort als Lehrer vorstellen lassen, «der auf dem Gebiet der Erwachsenenpädagogik» tätig sei. Nach Medienberichten war Schaub daraufhin von den Migros-Klubschulen Ostschweiz, für die er seit wenigen Jahren tätig war, entlassen worden.
«Homogener Volkskörper» statt «Krethi und Plethi aus aller Welt»
Schaub hatte in München unter anderem behauptet: «Europa ist die Heimat der weissen Rasse», und die Anwesenden zum Kampf aufgerufen, «dass die Wiege der weissen Menschheit nicht zum Auffangbecken für Krethi und Plethi aus aller Welt wird». Seine Horrorvorstellung: «An jeder Ecke ein Neger, Kebab-Stand und Südamerikaner.» Schaub graust vor «elektronisch verzerrtem Negerjazz aus Amerika, den man Pop nennt», hingegen will er, dass «wieder ein homogener Volkskörper» hergestellt wird. Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit hingegen gehörten abgeschafft. Schaub bewegt sich damit weit ausserhalb der demokratischen Grundwerte.
Der Verfassungsschutzbericht 1997 von Nordrhein-Westfalen betrachtet die «Artgemeinschaft» als «rechtsextremistische Vereinigung», an deren Veranstaltungen «überwiegend Angehörige der Neonaziszene» teilnehmen würden. «Ein neuheidnisches Weltanschauungsgebilde wird dabei als Vehikel benutzt, um rechtsextremistisches Gedankengut gesellschaftspolitisch umzusetzen», urteilt der Verfassungsschutz.
Hans Stutz