Am Rande des «Grööbler»-Balls kam es in der Nacht vom Samstag zu aggressiven Konfrontationen zwischen zwei Jugendgruppen. Laut der Kantonspolizei bedrohten sich beim Dorfmatt-Zentrum zwei Streitparteien von je 20 bis 25 Personen, wobei die angespannte Lage zu eskalieren drohte. Es standen sich Schweizer der rechtsgerichteten Szene und jugendliche Ausländer aus der Türkei und dem ehemaligen Jugoslawien sowie Leute aus der Punkerszene gegenüber. Einige waren mit Schlagstöcken und Stahlkugeln bewaffnet. Die Jugendlichen heizten sich gegenseitig an und suchten via Natel laufend nach Verstärkung von Gleichgesinnten. Aus anderen Kantonen angereist «Einige Leute der beiden Lager hatten zuerst als normale Besucher an der Veranstaltung teilgenommen», beschreibt Hugo Halter, Chef Einsatz und Planung der Kantonspolizei, den Hergang der Konfrontation. Die Situation habe sich dann «heraufgeschaukelt, wobei beide Parteien spontan Gesinnungsgenossen aus den Kantonen Zug, Luzern, Schwyz und Aargau zur Verstärkung organisierten». Trotz des polizeilichen Einsatzes entspannte sich die Si tua tion zuerst nicht, weshalb ein starkes polizeiliches Ordnungsdienstaufgebot erlassen wurde. «Dass wir dann mit Helmen, Schildern und Polizeihunden massiv anrückten, machte den Streitparteien offenbar Eindruck, sodass die Gruppierungen ohne Gewalt neutralisiert, kontrolliert und weggewiesen werden konnten», beschreibt Hugo Halter den Einsatz der dreissig Leute der Kantons- und Stadtpolizei Zug sowie der Kantonspolizei Schwyz. Gegen 1 Uhr konnte die Polizei schliesslich die gefährliche Situation komplett bereinigen. Es wurden 37 Jugendliche im Alter von 15 bis 26 Jahren überprüft und erfasst. Die Schlagstöcke und Stahlkugeln wurden sichergestellt. Eine Person, die ein Feuer entfachen wollte, wird verzeigt. Vorsorglicherweise war auch der Rettungsdienst des Kantons Zug am Einsatzort, er musste aber nicht eingesetzt werden. mag
Polizei: Massenschlägerei verhindert
Neue Zuger Zeitung 21.2.00