Bei einer Auseinandersetzung zwischen Links- und Rechtsextremen sind acht Skinheads verhaftet worden.Autor: Von Ursula Eichenberger“Rassisten und Faschistenpack – ab mit euch in den Zürisack“, rufen einige der über 500 Autonomen am Limmatquai. Manche sind vermummt, andere tragenSchlagstöcke, Dritte halten ihre Schäferhunde zurück. Männer in schwarzen Mützen sprayen fein säuberlich zwischen den Sandsteinsäulen der Schaufenster“Kein Fussbreit den Nazischlägern“. Am Samstagabend, kurz nach 21 Uhr, gehört das Limmatquai den Autonomen. Der Revolutionäre Aufbau hat zum“Antifaschistischen Abendspaziergang“ aufgerufen.“Lasst euch nicht provozieren“, raunt es immer wieder durch die dunkel gekleideten Reihen. Ganz friedlich verläuft die unbewilligte Demonstration aber nicht.Zum ersten Zwischenfall kommt es um 22 Uhr am Central. Ein 19-Jähriger mit Bürstenschnitt und in Kampfstiefeln wird umkreist, zu Boden geworfen, mitFusstritten traktiert und mit Baseballschlägern geschlagen. Jacke, Natel, Discman und Portemonnaie werden ihm abgenommen. Später fährt ihn die Sanität insSpital.Scheiben klirren, Spraydosen zischenDerweilen marschiert der Zug weiter in Richtung Hauptbahnhof, wo er von Polizeibeamten erwartet wird. Scheiben eines Dienstautos gehen in Brüche, dieKarosserie des Wagens wird besprayt, Schlagstöcke und Flaschen fliegen Richtung Bahnhofhalle, die voller Menschen ist. Die Polizei steht hinterSchutzschildern, greift kaum ein, wartet, bis die Schwarzen weiterziehen.Am Limmatplatz angekommen, kehrt vorübergehend Ruhe ein. In der Umgebung werden eine Schulhausmauer und ein Tram besprayt, mehrere Autos werdenbeschädigt. Gegen 23 Uhr wird die immer wieder geäusserte Vermutung, „von Faschos umstellt“ zu sein, teilweise Wirklichkeit. Rund 50 Hooligans undSkinheads nähern sich durch die Militärstrasse dem Limmatplatz. Eine Polizeisperre fängt sie ab. Die meisten ziehen sich wieder zurück. Mit Ausnahme einesKerns Hartnäckiger. „Wir wollen Linke klopfen“, lassen diese die Stadtpolizisten wissen.“Da wir keine Gewähr hatten, ob sie ruhig bleiben, verhafteten wir acht Personen“, sagt Hansruedi Bolliger, Sprecher der Stadtpolizei. Drei unter ihnen sindSchweizer, die nach Aufnahme der Personalien wieder freigelassen wurden. Vier stammen aus Österreich. Sie sind zwischen 18- und 23-jährig, sassen gesternAbend noch hinter Gittern und werden laut Bolliger ausgeschafft werden. Der Jüngste der Festgenommenen ist 16, stammt aus Deutschland und wurdegestern von seinen Eltern bei der Kriminalpolizei abgeholt und nach Hause gebracht.