Rechtsextreme und Ausländer prallen in den Strassen von Kaltbrunn aufeinander ? 40 Personen beteiligt
Kaltbrunn. In der Nacht auf Freitag kam es auf dem Jahrmarktareal zu wüsten Szenen. Rechtsextreme und Ausländer lieferten sich eine Massenschlägerei. Alkohol war mit im Spiel.
Nathalie Eggen
Gegen zwei Uhr spielten sich auf dem Jahrmarktareal offenbar wilde Szenen zwischen Rechtsextremen und Ausländern ab: Es kam zu einer Massenschlägerei. Beteiligt waren laut St. Galler Kantonspolizei gegen 40 Personen, mehrere wurden verletzt. Unter den Verletzten war auch ein Polizist. Laut Marco Giavoni, Polizeichef der Stationen im Linthgebiet, muss sich der verletzte Polizist an einer Hand einer Operation unterziehen. «Die Schlägerei ereignete sich auf der Rickenstrasse bei der Einmündung in die Bahnhofstrasse. Die Beteiligten waren Erwachsene im Alter von 18 bis 23 Jahren», sagt Giavoni. Die Aggressionen hätten sich beim Zusammentreffen von Anhängern des rechten Spektrums und Ausländern entladen. «Die gegenseitigen Provokationen der alkoholisierten Gruppen ist ausgeartet», fügt er hinzu.
Hans-Peter Eggenberger, Mediensprecher der Kantonspolizei, meint: «Früher waren solche Feste meist friedlich. Doch heute müssen wir auf solche Exzesse gefasst sein.»
Passanten hatten frühmorgens zwei Polizisten auf die Schlägerei aufmerksam gemacht. Die Polizeibeamten trafen dort auf rund 20 Personen.
Diese schlugen aufeinander ein, und weitere Personen kamen dazu. Vier Opfer lagen bereits am Boden. Zwei Täter traten diesen mit voller Wucht mehrere Male gegen den Kopf.
Die Zweierpatrouille der Polizei schritt sofort ein, aber erst nach dem Eintreffen von weiteren sechs Polizisten und zwei Personen eines Sicherheitsdienstes gelang es, die Menge auseinanderzuhalten. Die Stimmung zwischen den Schlägern sei extrem aufgeheizt gewesen.
Markus Schwizer, Kaltbrunner Gemeindepräsident und Präsident der Marktkommission, wusste gestern Mittag noch nichts von der Schlägerei. «Es ist schrecklich, von dieser Schlägerei zu hören. Natürlich besprechen wir mit der Polizei solche Fälle im Voraus. Diese zu verhindern, ist jedoch fast unmöglich», meint Schwizer. Wo viele Leute seien, käme es öfters zu Gewaltakten.