aufgehalten. Die zwei als Rechtsextreme bekannten Robert Walser und Pascal Lobsiger hätten sichnach Polizeiangaben am Samstag in St. Gallen. Ob sich der Rheinfront-Anführer Walser ausMaienfeld (GR) und der Thurgauer Lobsiger an der Auseinandersetzung beteiligten, konnte diePolizei nicht bestätigen.
Nach wie vor ist unklar, wer zuerst Gewalt anwendete: Schwarze oder rechtsextreme Skinheads, wie Polizeisprecher HansEggenberger sagte. „Wir können im Moment nicht sagen, wer mit der Schlägerei begonnen hat“, erklärte der St. GallerPolizeisprecher Hans Eggenberger er gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Zuerst müssten die Befragungen gesichtet undweitere Personen befragt werden.
Die zuständige Untersuchungsrichterin Marita Ekberg sprach von einem „Riesenverfahren“. Es werde lang dauern, bisaufschlussreiche Resultate vorlägen. Zur Zeit läuft eine Strafuntersuchung wegen Raufhandels. Ob ein Verstoss gegen dasAntirassismusgesetz vorliege, werde sicher geprüft, sagte Ekberg.
Parlamentarischer Vorstoss
Die Eskalation rechtsextremer Gewalt ist Gegenstand einer dringlichen Interpellation des SP-Gemeinderats Beat Schäfli,die im Grossen Gemeinderat (Stadtparlament) eingereicht wird: Schäfli will vom Stadtrat wissen, was ausser polizeilicherBeobachtung unternommen werde, um solche Übergriffe künftig zu verhindern. Der Stadtrat soll zudem Aussagen vonEinsatzleiter Ruedi Bänziger, es habe „getönt wie im Urwald“, und von Stadtpolizeikommandanten Pius Valier, wonachdie Schlägerei „eher zufällig“ entstanden sei, kommentieren.
Kundgebung
Heute soll vor dem St. Galler Waaghaus, dem Sitz des Stadtparlaments, eine Anti-Rassismus-Kundgebung stattfinden.Linke und bürgerliche Politikerinnen und Politiker werden ein entschlosseneres Vorgehen gegen Rechtsextremismusfordern. SP, CVP, Grüne, Unabhängige, EVP und Politische Frauengruppe (RFG) riefen auf heute Abend, 18.30 Uhr zu einerAnti-Rassismus- Kundgebung vor dem St. Galler Waaghaus auf. Als Rednerinnen und Redner treten die St. GallerNationalrätin Pia Hollenstein (Grüne), SP-Nationalrat Paul Rechsteiner, der St. Galler Stadtammann Heinz Christen (SP),SP-Gemeinderätin Elisabeth Beéry sowie Veronika Hälg (CVP) auf.
Informationsdefizit
SP-Sprecherin Barbara Gysi erwartet zirka 500 Personen an der Kundgebung, obwohl die Demonstration sehr kurzfristigangesetzt worden sei.
Bei der Auseinandersetzung zwischen rund 50 Skinheads und 80 dunkelhäutigen Personen in der St. Galler Innenstadtwurden in der Nacht auf Sonntag vier Personen leicht verletzt. Die beteiligten Skinheads waren aus den Kantonen Zürich,Thurgau, Graubünden und Bern gekommen.