Wie junge Rechtsextreme denken und handeln

Südostschweiz

Es gibt eine rechtsextreme Szene im Glarnerland. Die «Südostschweiz am Sonntag» hat sich mit einem Experten, Mitgliedern der Szene und einem Opfer unterhalten.

Glarus. – Die rechtsextreme Szene im Glarnerland sei zwar «sehr, sehr klein», wie Experte Samuel Althof im Interview sagt. «Sie kann aber punktuell, also irgendwann und irgendwo, gefährlich sein», sagt er.

Mitten in der Nacht belästigt

Dies musste eine junge Glarnerin vor einigen Monaten erfahren. Mitten in der Nacht wurde sie von Vermummten zu Hause überfallen. «De Rechtä regiäred ds Glarnerland», hätten die Maskierten gerufen. Die Täter sind bekannt, gefasst und zu bedingten Gefängnisstrafen verurteilt.

Zu Wort kommt aber auch ein Glarner, der nicht mehr aktiv in der Szene tätig ist, aber im rechtsextremen Gedankengut hängen geblieben ist, sowie zwei noch Aktive. In schwarzen Bomberjacken, mit kurz geschnittenen Haaren und in Kampfstiefeln erscheinen die beiden jungen Männer zum Gespräch. Sie seien nicht rechtsextrem, betonen sie, sondern einfach patriotische Schweizer.

«Wir alle müssen als Demokraten unser Selbstbewusstsein und unsere politische Argumentationsfähigkeit nutzen und diesen Leuten ruhig gegenübertreten», sagt Althof. Politische Aufrufe von linker Seite seien nutzlos. Die «Südostschweiz am Sonntag» zeigt die Berichte auf drei Seiten.