Krawalle wegen Überidentifikation

Landbote

Lausanne ? Nach einer Studie über militante Fussballfans führt vor allem die bedingungslose Identifikation mit den Clubs zu Gewalt. Auslöser für Ausschreitungen wie am Wochenende in Basel kann sein, dass sich die sogenannten Ultras provoziert fühlen.

Diese Ultras gehen nicht wie die Hooligans vor allem wegen der gewalttätigen Auseinandersetzung an Sportveranstaltungen, wie ein Forschungsteam um den Neuenburger Sozialwissenschaftler Thomas Busset herausfand. Er untersuchte die Fanszene dreier Schweizer Fussballclubs, wie der Schweizerische Nationalfonds gestern mitteilte. Ultras zeigten auch kaum mehr rassistische oder rechtsextreme Gesinnungen. Im Gegensatz zu den 1990er-Jahren seien diese Kreise rückläufig. Dagegen seien die vorwiegend aus der Stadt und der Region ihres Clubs stammenden Fans lokalpatriotisch oder sogar lokalchauvinistisch. Zu den Ultras gehören vor allem junge Männer zwischen 15 und 25 Jahren. Sie stammen aus allen sozialen Schichten.