Kameradschaft Uri soll erneut zugeschlagen haben

NeueLuzernerZeitung

Eine Schlägerei in Bürglen forderte zwei Verletzte. Erneut sind junge Urner aus der rechten Szene in den Fall involviert.

«Wir kämpfen für Volk und Heimat, jedoch vermeiden wir körperliche Gewalt»: Das schreibt die der rechten Szene zugeordnete Kameradschaft Uri auf ihrer Homepage (www.realhp.de/members/kameradschafturi). Letzteres scheint jedoch nicht ganz zuzutreffen. Mitglieder der Organisation, angeführt von M. F. und M. K. aus S. (Namen der Redaktion bekannt), sollen am vergangenen Sonntagmorgen massgeblich an einer Schlägerei in Bürglen beteiligt gewesen sein. Dabei gab es zwei Verletzte. Die Kameradschaft Uri hatte bereits Anfang März bei Streitereien zwischen Jugendlichen beim Jugendlokal in Bürglen für negative Schlagzeilen gesorgt (die Neue UZ berichtete).

Rache geschworen

Gemäss «kollektiv antifarecherche urschweiz» (siehe Box) soll sich der Vorfall am vergangenen Wochenende wie folgt abgespielt haben: Eines der späteren Opfer, M. F. aus A. (Name der Redaktion bekannt), wird zufällig Zeuge, wie ein «mutmassliches Mitglied der Kameradschaft Uri» die Eingangstüre eines Hotels in Altdorf mit Tritten traktiert. Er fordert ihn auf, dies zu unterlassen. Das lässt der «Pöbler» nicht auf sich sitzen, und er schwört Rache. Am frühen Sonntagmorgen will M. F. aus A. zusammen mit einem Begleiter eine Party in Bürglen besuchen. Dort steht er dann einer zehnköpfigen Gruppe von «offensichtlich Rechtsextremen» gegenüber. Es soll sich hauptsächlich um Mitglieder der Kameradschaft Uri gehandelt haben. Diese werden handgreiflich und attackieren M. F. aus A. und dessen Begleiter, der etwas abseits steht. M. F. aus A. landet mit gebrochenem Kieferknochen im Spital. Beim Begleiter wird eine Rippenquetschung festgestellt.

Polizei musste ausrücken

Gemäss «antifarecherche» ist gegen M. F. aus S. sowie gegen unbekannt Strafanzeige wegen Tätlichkeiten eingereicht worden. Karl Egli von der Kantonspolizei Uri bestätigte den Eingang der Anzeigen. «Die Polizei ist ausgerückt, nachdem eine sich anbahnende Schlägerei gemeldet worden war.» Bei ihrem Eintreffen habe die Patrouille aber keine Schlägerei festgestellt.

Vorfall abklären

Mitglieder der Kameradschaft Uri wollten sich auf Anfrage zum Vorfall in Bürglen nicht äussern. Auf der Homepage heisst es dazu nur: «Wir vermeiden körperliche Gewalt, das heisst aber nicht, dass man mit uns umspringen kann wie man will. Wir werden noch abklären, was geschehen ist und nötigenfalls informieren.»