Am Sonntag stand er in Langenthal im politischen Rampenlicht, am Mittwoch kleinlaut vor dem Bezirksgericht Aarwangen: der Berner PNOS-Stützpunktleiter Pascal Lüthard. Der Einzelrichter verurteilte den Gymnasiasten zu acht Tagen Gefängnis, bedingt auf drei Jahre, und zu 800 Franken Busse. Er trage, so der Richter, «die Hauptverantwortlichkeit» für den Angriff auf das Langenthaler Kulturzentrum Lakuz im September 2002. Es sei ein Saubannerzug gewesen, so der Richter.
Die Rechtsextremisten trafen sich damals zuerst zu einer Geburtstagsparty, griffen dann mehrmals das Kulturzentrum an und zerstörten dessen Einrichtung weitgehend. Später an jenem Abend hatten sie noch eine türkische Familie attackiert, die um einen verstorbenen Angehörigen trauerte. In der Folge hatten die Berner Untersuchungsbehörden 23 Strafbefehle ausgestellt, die von den Verurteilten bis auf zwei Ausnahmen akzeptiert wurden: Pascal Lüthard und sein Bruder.
Die Lüthardbrüder behaupteten vor Gericht, sie hätten sich gewandelt; ihre rechtsextremistischen Ansichten wollten sie in Zukunft demokratisch durchsetzen. Der neu gewählte Langenthaler PNOS-Stadtparlamentarier Thomas Hirschi hat schon angekündigt, dass er das Lakuz nun auf politischem Wege zumachen will.