Linke haben in Rorschach gegen Rechtsextreme demonstriert
GoldaCH/ROrSCHACH. Rund 50 Personen beteiligten sich in Rorschach an einer antifaschistischen Demonstration. Dies als Reaktion auf einen brutalen Angriff von Neonazis auf Jugendliche in Goldach.
rudolf hirtl
Die Region Rorschach macht derzeit Schlagzeilen. Allerdings wenig schmeichelhafte, denn seit Wochen liefern sich Jugendliche und junge Erwachsene aus dem linken und rechten Lager zum Teil blutige Scharmützel. Trauriger Höhepunkt war die brutale Attacke in Goldach vor Wochenfrist, als Jugendliche von Rechtsextremen mit Baseballschlägern zusammengeschlagen wurden (im OT vom 10. Dezember). Am vergangenen Freitag lancierten Autonome nun eine nicht bewilligte Demonstration in Rorschach, marschierten vor das Haus eines in der regionalen Szene bekannten Neonazis und sprayten dort verschiedene AntiNazi-Parolen auf Mauer und Strasse. Laut Hans Peter Eugster, Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen, marschierten 40 bis 50, grossteils vermummte Personen durch Rorschach. Bis auf kleinere Sachbeschädigungen sei die Demonstration friedlich verlaufen. Die Kapo, die mit einem grösseren Aufgebot vor Ort war, sah sich aber dennoch genötigt, Ernst Lieberherr, dem Wirt des Lindenhof-Pubs in Goldach, vor dem es schon verschiedentlich zu Auseinandersetzungen zwischen den beiden Lagern kam, die temporäre Schliessung des Lokals zu empfehlen. «Die Beamten sagten, dass das Pub eventuell Ziel der Autonomen sein könnte und sie nicht garantieren könnten, die Demonstranten fern halten zu können», sagte Lieberherr, es sei aber zu keinen Vorfällen gekommen. Am Samstag habe er das «Lindehöfli» bereits wieder geöffnet, gleichzeitig aber auch einen privaten Sicherheitsdienst engagiert, um die Sicherheit seiner Gäste gewährleisten zu können.
Hans Peter Eugster bestätigte den Einsatz der Beamten. Die weitere Entwicklung in der Region Rorschach sei nur schwer abzuschätzen, die Kantonspolizei werde die Gruppierungen deshalb genau im Auge behalten.