BURGDORF / Mit einer Kampagne unter dem Motto «Courage» wollen die Stadtbehörden gegen Gewalt antreten.
bwb. Die Burgdorfer Gemeinderätin Elisabeth Zäch (sp) zeichnete gestern Abend vor dem Stadtrat ein düsteres Bild der Situation. «Es gibt eine gewalttätige Szene in Burgdorf», sagte sie. «Man trifft auf Skins und vermummte Gestalten, in der Oberstadt werden Scheiben eingeschlagen.» Auch die bevorstehende Solätte mache dem Gemeinderat Sorgen. Die Polizei allein reiche nicht, um dem Problem Rechtsextremismus Herr zu werden. Deshalb, so Zäch, habe der Gemeinderat gestern eine «Allianz für Toleranz» verabschiedet. «Nur mit einem gemeinsamen Auftreten können wir das Übel an der Wurzel packen.» Offiziell lanciert wird die Kampagne unter dem Motto «Courage» Mitte Juni. Geplant ist laut Zäch unter anderem eine Standaktion, die Burgdorferinnen und Burgdorfern Gelegenheit geben soll, ihre Unterschrift unter ein «Credo» zu setzen. Am Stand werden auch T-Shirts und Pins mit dem Logo der Kampagne aufliegen. Ferner ist auch ein Internet-Auftritt vorgesehen. «Auf diese Weise», so Zäch, «bekennen wir uns zu einer weltoffenen und lebensfrohen Stadt und zeigen, dass wir uns auf die Solätte freuen.»
Öffentliche Info-Anlässe
Es gehe um eine langfristige, positive Kampagne, sagte Zäch. «Wir wollen die Menschen stärken, die sich bedroht fühlen.» Ausserdem soll an öffentlichen Anlässen über die Hintergründe des Rechtsextremismus aufgeklärt werden. «Wir wollen das nicht unter den Tisch wischen, sondern zeigen, was es bedeutet», sagte Zäch. Ein erster Info-Anlass findet am Dienstag, 5. Juni, in der Aula Gsteighof statt. Als Referenten treten unter anderem Gymnasiums-Rektor Jürg Wegmüller und der Rechtsextremismus-Experte Jürg Frischknecht auf.