Überfälle durch Skinheads

BernerZeitung

In Biel verletzte ein Skinhead einen Passanten in der Bahnhofstrasse schwer. In Grenchen warf sich ein Skinhead auf das Auto eines Ausländers. Ob ein Zusammenhang besteht, ist noch nicht klar.

Das Opfer sprach deutsch und ist in Biel ansässig. «Seinem Namen nach zu schliessen könnte es sich aber auch um einen Ausländer handeln», präzisierte der Sprecher der Kantonspolizei Bern gegenüber dieser Zeitung. Zum Opfer wurde der junge Mann gestern zwischen fünf und sechs Uhr früh auf der Bahnhofstrasse in Biel. Als er eine Gruppe von zirka zehn Personen um eine Zigarette bat. Dabei muss es zu einer Auseinandersetzung gekommen sein. Jedenfalls zückte ein Mann aus der Gruppe einen Gegenstand, wahrscheinlich ein Messer, und verletzte das Opfer schwer am Arm. Bei der Gruppe junger Menschen, zwischen 18 und 20 Jahre alt, handelt es sich wahrscheinlich um Skinheads. Der Täter trug eine schwarze Jacke mit einem weissen Totenkopf. Nach der Tat flohen die Skinheads. Das Opfer musste sich im Spital einer «heiklen Operation unterziehen», so die Polizei, «befindet sich aber nicht in Lebensgefahr».

Nur ein paar Stunden früher, kurz vor Mitternacht in der Nacht von Samstag auf Sonntag, überfielen in Grenchen ebenfalls Skinheads Passanten. Ein 35-jähriger Ausländer war dort mit seinem Auto unterwegs, als ein 36-jähriger Mann aus einer Gruppe von 15 Skinheads sein Fahrzeug stoppte, auf die Motorhaube schlug und darauf sprang. Als der Automobilist losfuhr, schlug der Skin auf die Windschutzscheibe, bis sie einbrach. Dann fiel der Mann auf die Strasse, blieb mittelschwer verletzt liegen. Der Automobilist fuhr zur Polizei. Die restlichen Skinheads überfielen Fahrzeuge und Passanten. Ob ein Zusammenhang zwischen den Ereignissen in Grenchen und Biel besteht, war der Kantonspolizei Bern bis gestern Abend noch nicht bekannt.