Über 100 Rechtsextreme haben sich gestern Mittag in Appenzell zu einer unbewilligten Demonstration gegen Kinderschänder getroffen. Die Kundgebung verlief friedlich.
Appenzell. – Der Bezirksrat Appenzell hatte am 19. September die Bewilligung für die «Demonstration gegen Kinderschänder» widerrufen, da auf mehreren, «offenbar rechtsextremen Internetseiten» zur Teilnahme an der Demonstration aufgerufen worden war. Es wurden Ausschreitungen befürchtet. Nach Ansicht der Appenzeller Behörden wäre es zudem unpassend, die Angehörigen der getöteten fünfeinhalbjährigen Ylenia in ihrer Trauerarbeit zu stören.
Trotz des Verbots versammelten sich gestern Mittag über 100 Rechtsextreme auf dem Brauereiparkplatz in Appenzell, unweit des Ortes, wo am 31. Juli Ylenia entführt worden war. Nach einer kurzen Ansprache legten die Demonstranten zum Gedenken an das ermordete Mädchen Blumen beim Hallenbad Appenzell nieder. Die Innerrhoder Polizei hatte sich auf gewaltbereite Demonstranten eingestellt. «Von einer Demonstration kann nicht die Rede sein», erklärte Roland Koster, Mediensprecher der Innerrhoder Kantonspolizei, hingegen gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Es sei eher ein «Gedenkmarsch» gewesen.