BERN. Nach der Schande vom Rütli schlägt Verteidigungsminister Samuel Schmid zurück. Die Armee durchleuchtet ihre Truppen nach Neonazis in den eigenen Reihen. Speziell im Visier: die Führer der braunen Rütli-Brut.
Die Rütli-Rede von Bundespräsident Samuel Schmid wurde zur schwärzesten Stunde seines politischen Lebens. 800 rechtsextreme Glatzköpfe schrien ihn nieder und verhöhnten ihn. Doch sie haben die Rechnung ohne den Verteidigungsminister gemacht.
Die Fachstelle Extremismum in der Armee ist daran, die braune Brut vom Rütli zu identifizieren. Namentlich bekannte Neonazis werden betreffend ihrer Dienstpflicht, Einteilung und militärischem Grad durchleuchtet. Speziell interessiert ist die Armee-Fachstelle an der Führungsriege der Partei national orientierter Schweizer (Pnos).
Dazu gehören unter anderem: Pnos-Präsident Jonas Gysin (25), die Führungsleute Pascal Lüthard (21) und Stefan Wüthrich. Bereits früher von der Armee registriert sind die Pnos-Leute Jan Werfeli (22), Tobias Hirschi (21) und Sacha Kunz (27, Ex-Pnos-Präsident). Dies geht aus einem Schreiben hervor, dass BLICK vorliegt.
Carl Wilhelm Eberli, Leiter der Fachstelle Extremismus in der Armee, bestätigt: «Wir klären ab, ob die von uns Identifizierten noch Dienst leisten, ob es darunter Kaderleute hat und ob ein Sicherheitsrisiko besteht. Wenn dem so ist, werden wir handeln.» Als Sanktionsmassnahmen nennt Eberle die Nichtbeförderung, die Umteilung in einen nicht sensiblen Bereich oder sogar den Ausschluss aus der Armee.
Mindestens ein Rütli-Rechtsextremer absolviert zurzeit die Rekrutenschule. Es ist Dominic Bannholzer (19), gewählter Pnos-Gemeinderat von Günsberg S0. Auch er steht auf der Abklärungsliste der Fachstelle Extremismus in der Armee. Beat Kraushaar