VON ALEXANDER SAUTTER
DORNACH SO – Rechtsextreme in denKreisen der Anthroposophen. Gestern deckte BLICK diese unheimliche Connectionauf. Jetzt droht dem Anthroposophen und Rechtsradikalen Hans Krattiger (66)der Rauswurf aus der Anthroposophischen Gesellschaft.
Krattiger ist Vorstandsmitglied der«Partei national orientierter Schweizer» Pnos. Und seit 1974 Mitglied der AllgemeinenAnthroposophischen Gesellschaft (AAG).
Nicht mehr lange: «Wir wollen dieseSituation so rasch wie möglich geklärt haben», sagt Otfried Doerfler, Vorsitzender derAnthroposophischen Gesellschaft Schweiz (AGS). Da Krattiger jedoch Mitglied imWelt-Dachverband AAG ist, sind der Schweizerischen Landesgesellschaft die Händegebunden. Und die Entscheidungsträger der AAG sind seit gestern in den Ferien. Nur ein kurzerAufschub für den Rechtsradikalen Krattiger: «Wir lehnen rassistische oderneonazistische Aktivitäten entschieden ab», so Doerfler.
Zu spüren bekam dies bereitsPnos-Vordenker Bernhard Schaub (48). Der ehemalige Rudolf-Steiner-Schul-Lehrer wurde1994 entlassen, weil er in einem Buch den Holocaust leugnete. Am 1. Augustfeierte er mit Rechtsradikalen auf dem Rütli, nachdem er zusammen mit Parteikollegen denNationalfeiertag bereits am 31. Juli auf dem anthroposophischen Demeter-Betrieb«Paradieshof» in Allschwil BL beging. Pikant: «Paradieshof»-Bauer Hans Wernerbehauptet, das Ganze sei ein Resozialisierungsprojekt für Rechtsextreme. Vielleicht giltdas ja auch für Krattiger: Der ist dort laut Handelsregister Geschäftsführer.