Die Rechten wollem sich vom Ticketsystem nicht fernhalten lassen
LUZERN · Die Anzahl der freien Plätze auf der Rütliwiese am 1. August ist klein. Von den 2000 Gratistickets gehen 1700 via Dachverband «Alliance F» an Frauenorganisationen. Wer dort ein Ticket anfordert, muss zwar laut Alliance-F-Präsidentin Rosmarie Zapfl nicht Mitglied sein. Doch die Verbände würden angehalten, Tickets nicht an unbekannte Personen zu verteilen.
Die verbleibenden 300 Tickets wird die Rütlikommission verteilen. Da sie auch offiziellen Gästen Eintrittskarten abgeben muss, bleiben wohl nur wenige für den Normalbürger übrig. «Wir wissen zum Beispiel noch nicht, wie viele Tickets die Entourage von Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey beansprucht», sagt Kommissionssprecher Martin Hofer. Es sei bei diesem Konzept sicher so, dass die Feier nicht für jedermann zugänglich sein werde.
Vom Ticketkonzept wollen sich die Rechtsextremen nicht vom Rütli abhalten lassen. Die Partei national orientierter Schweizer (Pnos) will am 1. August anreisen. «Wir werden versuchen, raufzugehen», sagt Pnos-Sprecher Mario Friso. Er hofft, dass man – wie vor zwei Jahren – auf eine Zahl von etwa 800 Parteisympathisanten kommt. Wie die Pnos das Ticketsystem umgehen will, verrät Friso nicht. Auch andere rechtsextreme Gruppen mobilisieren. Auf einer einschlägigen Website heisst es: «Wir werden da sein, niemand wird uns stoppen!!»