Nach dem Angriff auf eine bewilligte Juso-Demo in Glarus drang eine Gruppe von Rechtsextremen letzten Samstag in eine Kinderparty im Hinterland ein. Es blieb beim Wortwechsel.
Von Fridolin Rast
Schwanden. – Friedliche Kinder feiern in Schwanden eine Party. Plötzlich rennen die etwa 13 bis 14 Jahre alten Teilnehmer und Teilnehmerinnen davon und rufen: «Die Nazis kommen!» So muss ihr Schrecken am letzten Samstagabend nach Informationen, die der «Südostschweiz» vorliegen, angefangen haben.
Etwa 15 Leute aus der rechten Szene hätten die Kinder einzuschüchtern versucht. Sie wollten offenbar aus ihnen Namen oder Aufenthaltsorte von Leuten herauszupressen versuchen, hinter denen sie her waren. Oder sie vermuteten Leute an der Party, auf die sie es abgesehen hatten.
Mit Steinen bewaffnet
Die Gruppe, zum Teil Glarner, war nach den vorliegenden Informationen mit Steinen bewaffnet.
Nur das beherzte Eingreifen einer erwachsenen Person konnte sie letztlich davon abhalten, gegen die Kinder gewalttätig zu werden. Nach längerem Hin und Her konnte den Rechtsextremen offenbar klargemacht werden, dass sie gescheiter wieder abzögen, statt die Party der friedlich feiernden Kinder weiter zu stören.
Ob die Gruppe von der Schlägerei in Glarus gekommen war, ist nicht klar. Zu der Kontrolle, welche die Kantonspolizei laut Mediensprecher Hannes Murer in Schwanden gemacht hat, wurden keine weiteren Informationen gegeben. Obwohl sie Hinweise auf den Vorfall erhalten habe, sei die Polizei gemäss den der «Südostschweiz» vorliegenden Informationen nicht an der Party erschienen.