Der rechtsextreme Pnos-Stadtrat Tobias Hirschi darf sich keinen Aussetzer mehr erlauben. Sonst ist er seinen Job los.
Für den rechtsextremen Stadtrat Tobias Hirschi (20) wird die Luft dünner und dünner: Wegen seines Auftritts an der unbewilligten Demonstration in Brunnen SZ kassiert er an der Stadtratssitzung vom Montag einen Rüffel des Parlamentspräsidenten Reto Steiner (EVP).
Weit stärker allerdings dürfte ihn der aktuelle Brief seines Arbeitgebers treffen: Die Langenthaler Bauunternehmung Witschi AG hat den jungen Strassenbauer «ein letztes Mal gewarnt», sagt Heinz Reber, Mitglied der Geschäftsleitung und langjähriger FDP-Stadtrat. Sollte Hirschi ein weiteres Mal bei einer solchen Veranstaltung in Erscheinung treten, müsste er «sofort mit Konsequenzen rechnen». Will heissen: Hirschi wäre seinen Job definitiv los.
Hirschi ganz vorne
Auslöser ist der Zwischenfall am 1. August, als 800 Rechtsextreme auf dem Rütli Bundesrat Samuel Schmid (SVP) auspfiffen und dann in einer unbewilligten Demonstration durch Brunnen SZ zogen. Damals marschierte Tobias Hirschi an vorderster Front – mit etlichen seiner Gefolgsleute der Partei national orientierter Schweizer (Pnos).
Für Heinz Reber ist klar, dass man «solche Aktionen nicht akzeptieren darf, weder von links noch von rechts. Würden wir nun schweigen, wäre das indirekt eine Unterstützung.» Hinzu komme, dass Tobias Hirschi mit seinem Verhalten auch dem Unternehmen schade.
Im Geschäft kein Problem
Nicht klagen will Heinz Reber über Hirschis Verhalten am Arbeitsplatz. Obwohl die Witschi AG viele Ausländer beschäftige, sei es bisher nie zu rassistischen Vorfällen gekommen. «Das würden wir merken und sofort reagieren», sagt der Chef. Auch über die Arbeit von Tobias Hirschi könne er sich nicht beklagen.
Der Pnos-Stadtrat selbst war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Stefan Schneider