RÜTLI. Rechtsextreme wollen am 1. August unbedingt aufs Rütli. Wie sie das anstellen wollen, sagen sie nicht.
Die Partei national orientierter Schweizer (Pnos) denkt nicht daran, an der Bundesfeier auf dem Rütli abwesend zu sein. Das bestätigt ihr Sprecher Mario Friso: «Ich rechne damit, dass es unsere Aktivisten aufs Rütli schaffen werden.»
Wie er und seine Mitstreiter das handhaben wollen, verrät Friso nicht. Aufs Rütli kommt man nämlich am 1. August nur per Schiff ab Luzern. Und mit einem gültigen Ticket. Die Ticketkontrollen werden streng sein. Dafür sorgt die Polizei.
Der Grossteil der 2000 Rütli-Tickets wurde von der alliance F, dem ehemaligen Frauenbund, verteilt. «Tickets für das Rütli haben wir keine», sagt Friso.
Die «SonntagsZeitung» vermeldete gestern, die Pnos wolle das Rütli schon in der Nacht vor der Bundesfeier erobern. Friso bestreitet dies. Die rechtsextreme Pnos empfindet die «multikulturelle Gesellschaft» als «Perversion des natürlichen Zusammenlebens» und bekämpft diese aufs Schärfste. So steht es im Parteiprogramm.
Aufs Rütli will die Pnos laut eigenen Angaben aber nicht, um die dortige Feier zu stören, sondern um an der nationalen Bundesfeier aktiv teilzunehmen. «Das Rütli sollte auch am 1. August für alle offen sein. Auch für ideologische Minderheiten», sagt Friso.
Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey (SP) und Nationalratspräsidentin Christine Egerszegi (FDP) werden auf dem Rütli sprechen. Friso lässt offen, was die Pnos macht, wenn sie es nicht an die Bundesfeier auf der Nationalwiese schafft. «Wir werden dann die Lage vor Ort neu beurteilen.»
Eine Konfrontation mit dem unbewilligten Aktionstag des Bündnis für ein buntes Brunnen («bbb») in Luzern suche man aber sicher nicht. «Die Linken haben auch das Recht, auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Sie interessieren uns nicht», sagt Friso.