Wie gehen Politik und Medien mit rechtsextremen Umtrieben um? Diese Frage stand im Zentrum einer Untersuchung der Universität Zürich. Sie ergab, dass Medien in den letzten Jahren rascher und heftiger auf Aktionen von Rechtsextremen reagieren, das Thema dann aber wieder ruhenlassen.
Das hat Folgen, die nach Meinung von Linards Udris staatspolitisch nicht unproblematisch sind. Dass Medien vermehrt auf Sensationen setzen, ermuntert rechtsextreme Kreise, solche zu inszenieren ? beispielsweise am 1. August auf dem Rütli. Udris rät aber nicht dazu, das Thema totzuschweigen. Er empfiehlt, es kontinuierlicher zu verfolgen und nicht auf rechtsextreme Selbstdarstellungen einzusteigen.
Die Entwicklung hat auch mit der veränderten Wirtschaftslage zu tun: Zeitungen stehen in einem scharfen Konkurrenzkampf ? was insbesondere bei Boulevardmedien zu Alarmismus und Sensationslust beiträgt.