Pnos Rechtsextreme mit höherem Wähleranteil als 2004

BernerRundschau

Die Partei National Orientierter Schweizer wird weitere vier Jahre im Stadtrat Langenthals vertreten sein. Somit bleibt Langenthal der einzige Ort schweizweit mit einem Rechtsextremen in einem Exekutiv- oder Legislativamt. Die Pnos konnte ihren Wähleranteil sogar von 2,4 auf 2,59 Prozent steigern. Selbstverständlich war die Freude beim neu gewählten Timotheus Winzenried, bei Parteipräsident Dominic Lüthard und seinem Anhang entsprechend gross. Er sei sehr überzeugt gewesen von seiner Wahl, bemerkte der 21-jährige Winzenried. Dennoch war ihm auch bewusst, dass er als erst vor einigen Monaten nach Langenthal Gezogener noch über kein grosses persönliches Umfeld verfügte. «Die Wähler haben unsere Art der Politik goutiert», so Winzenried. Dass Tobias Hirschi vier Jahre lang von den übrigen Stadtratsparteien völlig isoliert wurde, entging auch Winzenried nicht. Klar sei das ein Frust, doch sie würden für ihre Anliegen weiterkämpfen.

Was für die Pnos ein Grosserfolg ist, bedeutet für die übrige Langenthaler Politlandschaft ein regelrechtes Desaster. Oder in den Worten von jll-Präsident Pascal Dietrich ausgedrückt: «Es ist mühsam; die Pnos hat jetzt vier Jahre lang nichts geleistet und wird trotzdem wieder gewählt.» Er sei «ratlos, was sich die Pnos-Wähler überlegen», sagte EVP-Präsident Daniel Steiner stellvertretend für viele. Er erwarte nun eine klare Abgrenzung vonseiten der SVP. Deren Präsident Roland Christen gab zu, die Chancen der Pnos womöglich zu wenig ernst genommen zu haben.