Bern / MÜNCHEN (D) – Neun Neonazis sitzen in Deutschland wegen eines geplanten Bombenanschlags hinter Gittern. Jetzt prüfen Ermittler, ob die Spur der «Braunen-Armee-Fraktion» auch in die Schweiz führt.
Die 1,7 Kilogramm TNT hatten die Münchner Neonazis bereits beschafft. Bevor sie den Sprengstoff an der Baustelle des jüdischen Gemeindezentrums in München aber zünden konnten, wurden sie glücklicherweise verhaftet. Die Ermittlungen dauern an. Auch gestern wurden Hausdurchsuchungen vorgenommen. Regelmässig reisen Rechtsradikale aus der Schweiz in die bayrische Landeshauptstadt. So zum Beispiel der Berner Holocaust-Leugner Achmed Huber, der im September letzten Jahres als Gastredner an einer Neonazi-Veranstaltung auftrat.
Jürg Bühler vom Dienst für Analyse und Prävention (DAP) beim Bundesamt für Polizei sagt: «Es ist denkbar, dass sich Exponenten der «Kameradschaft Süd» und Schweizer Rechtsextreme von Veranstaltungen her kennen. Wir haben bislang aber keine Hinweise auf konkrete Kontakte.»
Bekannt ist aber, dass Christian Worch, einer der einflussreichsten deutschen Neonazis, mit der «Kameradschaft Süd» in Verbindung stand. Worch gab auch der rechtsextremen Schweizer Internetzeitung «Freiestimme» ein Interview, in dem er Tipps zur Durchführung von Demonstrationen gab.
Der DAP prüft die Verbindungen der «Kameradschaft Süd» in die Schweiz. Jürg Bühler: «Da es häufig zu grenzüberschreitenden Begegnungen zwischen Rechtsextremen aus der Schweiz und Deutschland kommt, stehen wir mit den deutschen Behörden im Kontakt.»