Die Hornusser von Grafenscheuren waren überrascht, als bei ihrer Hütte in Rohrmoos Skins zum Konzert luden.
Stephan Künzi
Stefan Buri nimmt kein Blatt vor den Mund. «Das war ein klarerVertragsbruch», erklärt der Präsident der HornussergesellschaftGrafenscheuren mit Blick auf das, was er am Wochenende erlebt hat. Wieschon so oft, hatten die Hornusser ihre Hütte in Rohrmoos bei Oberburgfür eine private Geburtstagsparty vermietet. Am Samstagmorgenschreckten sie aber unvermittelt auf: Die Veranstalter karrten einveritables Festzelt heran und stellten es auf das neben der Hütteliegende Spielfeld auf.
Es war wie immer, wenn Skinheads eine Party feiern wollen.Angesagt ist ein unverfängliches Fest im kleinen Rahmen, und erstStunden vor Beginn wird so richtig klar, welcher Art das Treffen seinwird. Warum die Hornusser ihre Gäste trotzdem gewähren liessen? «DieVeranstaltung war derart kurzfristig nicht mehr zu bremsen», sagt Buriund meint: Die Hornusser wollten nicht riskieren, dass Skinheads inScharen in Rohrmoos anrennen und sich, wenn das angesagte Konzertausfällt, auf irgendeine Art abreagieren. «Uns lag daran, dass dasGanze in geordneten Bahnen abläuft. » Daher habe man ja sofort diePolizei informiert.
Diese war dann auch vor Ort, als es gegen Abend losging. Manhabe rund 300 Skins gezählt, schätzt Polizeisprecherin Ursula Staufferund: «Es gab keine Zwischenfälle. » Ob das Treffen – wie von derlinksautonomen Antifa behauptet – der nationalen Offensivezuzuschreiben ist, bleibt offen. Die rechtsgerichtete Organisation warvor drei Jahren im Zusammenhang mit Schüssen auf die linkeWohngemeinschaft Solterpolter landesweit in die Schlagzeilen geraten.