BERN / Nach dem Fussballspiel Young Boys gegen FC Basel randalierten am Samstag Basler Fans.
dre/reb. Rund 150 teilweise alkoholisierte Basler Fans sorgten gemäss Stadtpolizei am letzten Samstag schon bei ihrer Ankunft im Hauptbahnhof Bern mit Rauchpetarden und Fackeln für gereizte Stimmung. Nach dem Beginn des Fussballspiels Young Boys gegen FC Basel im Neufeld-Stadion eskalierte die Lage:Die Basler schossen Feuerwerkskörper aufs Spielfeld und in die Reihen der YB-Fans. Zu Scharmützeln mit den vor der FCB-Kurve postierten Sicherheitspersonen kam es nach dem Platzverweis des FCB-Spielers Hakan Yakin.
Randale und Schlägereien
Auf dem Rückweg zum Bahnhof entlang der Neubrückstrasse legten rund 120 Basler Fans den Verkehr lahm, indem sie sich johlend vor die Autos stellten. Sie zerstörten Rückspiegel und Autoantennen, Verkehrssignale undAbfallkübel. Eine Stunde nach Spielende kam der Tross bei der Reithalle an, wo die Fans Steine warfen und Scheiben zerbrachen. Daraufhin kam es zu Schlägereien mit Reithalle-Besuchern. Erneut wurden Autos beschädigt. Die Polizei setzte Reizstoff und Gummischrot ein. Die Lage entschärfte sich erst, als die Basler Fans gegen 20 Uhr mit dem Zug zurückfuhren. Über die Höhe des Sachschadens konnte die Stadtpolizei gestern noch keine Angaben machen. Sie rief Autobesitzer auf, Schäden zu melden. Verletzt wurde niemand. Die Polizei habe niemanden verhaften können, weil die randalierende Gruppe zu kompakt zusammengeblieben sei, sagte Franz Märki, Pressesprecher der Berner Stadtpolizei. Das Aufgebot von 40 Polizisten sei für ein Eingreifen zu klein gewesen. Es sei zwar bekannt, dass in Basel eine Hooligan-Szene bestehe. Die Polizei habe aber nicht damit gerechnet, dass so viele Leute dieser Szene nach Bern kämen, so Märki. Nach diesen Vorfällen stelle sich die Frage, ob die Sicherheitsmassnahmen vor allem auch im Innern des Neufeld-Stadions genügten. Die Interessengemeinschaft Kulturraum Reitschule (Ikur) kritisierte gestern in einer Mitteilung das Vorgehen der Stadtpolizei. Nach zahlreichen ähnlichen Vorfällen bei Sportveranstaltungen sei es unverständlich, dass die Problematik randalierender Fans nicht ernster genommen werde. Wegen des grossen Besucherandrangs herrschten vor dem Spiel chaotische Verkehrsverhältnisse ums Neufeld-Stadion. Die Autobahnausfahrt musste kurzfristig gesperrt werden.