sda. Immer öfter marschieren in der Schweiz Rechtsextreme und Neonazis auf.Brandstiftungen, Angriffe, Konzerte – insgesamt 111 Vorfälle hat derInlandgeheimdienst DAP letztes Jahr gezählt, 9 mehr als im Jahr zuvor.Dies zeigt die Liste der „rechtsextrem motivierten Ereignisse 2004″, die der DAPaufgrund der Meldungen kantonaler Polizeien erstellt. Einen entsprechendenBericht der „SonntagsZeitung“ bestätigte DAP-Vizechef Jürg Bühler am Montag.
Mit 17 gab es im Kanton Bern am meisten Vorfälle, darunter mehrereHassrock-Konzerte und zahlreiche Auseinandersetzungen zwischen Rechts- undLinksextremen Gruppen. 15 Zwischenfälle registrierte der DAP in Zürich, 13 imKanton Luzern.
Eine allgemeine Bewertung der rechtsextremen Auftritte wollte Bühler nichtvornehmen. Diese wird erst im jährlich erscheindenden Extremismusberichtvorgelegt. Gegenüber der Nachrichtenagentur SDA sagte er aber, dass sich dieZahl der Vorfälle in der Schweiz auf hohem Niveau bewege.
Auffällig sei auch, dass die Täter immer jünger würden: „Weiter nach untenkann es gar nicht gehen, sonst sind wir dann im Kindergarten.“ Das jugendlicheAlter vieler Rechtsradikaler mache ihre Taten und Aufmärsche aber nichtharmloser. „Das sind keine Bubenstreiche“, sagte Bühler.
Weiter beobachte der DAP, dass Gruppierungen der äusseren Rechten sich vermehrtin der Politik zu etablieren versuchten. So wurde etwa im vergangenen Oktoberein Exponent der Partei National Orientierter Schweizer (PNOS) ins LangenthalerStadtparlament gewählt.