Trotz Verbot kamen 120 Extremisten

MittellandZeitung

Mit Transparenten und schwarzen Fahnen haben sich am Samstag rund 120 Rechtsextreme in Appenzell versammelt. Nachdem dort im Juli die fünfjährige Ylenia entführt und ermordert worden war, hatten Neonazis zu der Kundgebung aufgerufen ? unter dem Vorwand, gegen Kinderschänder demonstrieren zu wollen.

Die Familie von Ylenia hatte sich im Vorfeld ausdrücklich von der Veranstaltung distanziert. «Es braucht keine Demonstration», sagte Ylenias Onkel Philipp Lenhard gegenüber «Sonntag».

Die Behörden hatten die Demonstration zunächst bewilligt. Nachdem jedoch bekannt geworden war, dass die Organisatoren aus rechtsextremen Kreisen kommen, hatten ihnen die Behörden die Bewilligung wieder entzogen.

Das Verbot konnte die Neonazis nicht davon abhalten, sich gestern in Appenzell zu treffen. Da die Demonstration jedoch friedlich verlief, sah die Polizei keinen Grund einzugreifen.