Neonazis verprügeln in Schwanden 15-Jährigen

Südostschweiz

Neonazis verprügeln in Schwanden 15-Jährigen

In Schwanden kam es am Sonntag früh zu einem brutalen Überfall. Zwei Rechtsextreme schlugen auf einen wehrlosen 15-Jährigen ein. Auch als der Jugendliche am Boden lag. Von ihren Kollegen kassierten sie 30 Franken für die Tat.

Von Patrik Berger

Schwanden. ? Das spätere Opfer hält sich an der Musignacht in Schwanden auf. Der Jugendliche geniesst das vielfältige Musikprogramm. Und trinkt das eine oder andere Bierchen. In den frühen Morgenstunden liegt er schliesslich sturzbetrunken am Boden.

Da nähert sich ihm eine Gruppe junger Rechtsradikaler. Fünf an der Zahl. Alle aus dem Kanton Glarus. Jugendliche im Alter zwischen 16 und 20 Jahren. Statt dem wehrlosen Betrunkenen auf die Beine zu helfen, fragt einer in die Runde: «Hey, was bezahlt ihr mir, wenn ich ihn so tüchtig verprügle?»

Drei der Neonazis bieten je 10 Franken. Für die total 30 Franken geht der Täter äusserst brutal auf den 15-jährigen Schweizer los. Mit Faustschlägen und Fusstritten. Doch damit nicht genug. Die übrigen Jugendlichen diskutierten derweil, wer als nächster an der Reihe sei, falls das Opfer noch einmal aufstehe.

Auf den Beinen ? wieder verprügelt

Das Opfer kommt schliesslich tatsächlich wieder auf die Beine und will fliehen. Ohne Gegenwehr zu leisten, wie einer Polizeimitteilung zu entnehmen ist. Da passiert es: Ein weiterer Schläger greift den bereits Verletzten erneut an. Von hinten. Mit letzter Kraft gelingt es dem 15-Jährigen schliesslich, sich in Sicherheit zu bringen. Die ebenfalls alkoholisierten Täter wurden in der Zwischenzeit von der Polizei ermittelt.

«Was da in Schwanden abgegangen ist, das ist absolut bedenklich», so der deutliche Kommentar von Willy Eigenmann, Pressesprecher der Kantonspolizei. Zum Glück habe er in seiner Polizistenlaufbahn bis anhin nicht mit so skrupellosen Machenschaften zu tun gehabt. «Ich hoffe, dass solches Treiben nicht Schule macht. Wir wollen die Bevölkerung sensibilisieren», so Eigenmann.