FALL «BRÜNISHOLZ»

Berner Zeitung

FALL «BRÜNISHOLZ»

Skinheads als Helfer?

Der Überfall auf die Familie Brünisholz wurde laut einem Kenner der Burgdorfer Oberstadtszene nicht von Neonazis verübt.«Die Leute, die Emanuel Brünisholz und seine Mutter Montserrat verprügelt haben, waren weder Skinheads noch Neonazis»: Mit dieser Aussage widerspricht ein hochrangiges Mitglied* des Burgdorfer Motorradclubs Street Dogs den Schilderungen der Opfer eines Überfalls, der über die Stadtgrenzen hinaus für Schlagzeilen gesorgt hatte. Die Street Dogs pflegen zur Familie Brünisholz nach eigenen Angaben «ein sehr gutes Verhältnis».

Trotzdem sagt der Street Dog, es sei ihm unverständlich, wieso die Familie behaupte, von einem Neonazi-Schlägertrupp verprügelt worden zu sein. Tatsache sei, dass Mutter und Sohn Brünisholz am 22. April vor dem «Asia Garden» von S. und B. angepöbelt worden seien.S. habe Montserrat Brünisholz mit seinem Gürtel geschlagen. «Dann erschienen Skinheads auf dem Platz, um den Opfern zu helfen.» Als einer der Glatzköpfe S. gepackt und weggezogen habe, sei Vater Erwin Brünisholz aus der Beiz gestürmt, habe die Skinheads beschimpft und bei der Polizei angezeigt, «statt sich bei ihnen zu bedanken».Erwin Brünisholz bleibt dabei: «Wir kamen aus dem Restaurant  und schon hats geknallt.» Es stimme zwar, dass er «im allgemeinen Chaos» auf einen Unbeteiligten losgegangen sei. «Aber bei dem habe ich mich längst entschuldigt.» Skinheads seien keine vor Ort gewesen. Untersuchungsrichter Hansjürg Brodbeck nahm «keine Stellung» und verwies auf eine Pressekonferenz, die am Dienstag zum Fall «Brünisholz» stattfinden wird.