Morgen hätte der Ex-Präsident der Pnos vor Gericht erscheinen sollen. Mit einer Finte schaffte er es, dass der Prozess erst nach den Berner Wahlen ? bei denen die Pnos kandidiert ? stattfindet.
«Ich kann mir vorstellen, dass Pascal Lüthard ein Interesse hat, den Prozess zu verschieben», sagt Daniel Kettiger, Anwalt des Opfers, das bei einer Schlägerei in Burgdorf im Sommer verletzt worden war. Morgen hätte darum Pascal Lüthard, Ex-Präsident der rechtsradikalen Partei national orientierter Schweizer (Pnos), vor Gericht antraben müssen. Die Anklage lautet auf Raufhandel und schwere Körperverletzung.
Doch im letzten Moment platzte die Verhandlung: Lüthard hatte sich so spät um einen Anwalt bemüht, dass dieser keine Zeit hatte, um beim Prozess dabei zu sein. «In solchen Fällen ist es Usus, dass wir den Gerichtstermin verschieben», sagt Richard Suter vom Gerichtskreis Burgdorf-Fraubrunnen. Der neue Termin ist der 20. April ? am 9. April finden im Kanton Bern Wahlen statt. Die Pnos stellt dabei zwei Grossratskandidaten ? einer davon ist Dominic Lüthard, Pascals Bruder.
Bei der Pnos bestreitet man, dass man negative Schlagzeilen im Vorfeld der Wahlen verhindern wolle. «Das hat nichts mit der Kandidatur zu tun», sagt Stefan Wüthrich, Vorsitzender der Pnos Langenthal. «Pascal Lüthard ist ja gar nicht mehr Mitglied der Pnos.»