In den Kantonen Schwyz und Uri fordern verschiedene Politiker, auf dem Rütli keine Augustfeier wie 2006 mehr zuzulassen.
Von Thomas Bolli, Luzern
Nach dem 1. August 2005 rief es aus der einen Ecke: Es darf nicht mehr vorkommen, dass Rechtsextreme die Nationalfeier auf dem Rütli stören. Nach der 1.-August-Feier 2006 hallte es aus der anderen Ecke: Es darf nicht sein, dass unbescholtene Bürger durch die Polizei von der Nationalwiese fern gehalten werden.
Jetzt haben Kantonspolitiker in den Kantonen Schwyz und Uri politische Vorstösse eingereicht. Gefordert wird unter anderem, dass auf eine Rütli-Feier unter den Bedingungen von 2006 künftig verzichtet wird. «Es ist mein Anliegen, dieser Art von Feier den Riegel zu schieben», schreibt etwa der Urner Freisinnige Thomas Arnold in seinem Vorstoss. Er will zudem wissen, wie viel der Kanton Uri für den Polizeieinsatz bezahlen musste. SVP-Vertreter Tino Gisler wiederum kritisiert in seinem Vorstoss, die Gefahr sei überschätzt worden, und der finanzielle Aufwand für die Polizeikräfte sei unverhältnismässig.
In Schwyz haben vier CVP-Kantonsräte die Frage gestellt, ob es gerechtfertigt sei, für eine Feier mit 1000 Personen aus Sicherheitsgründen mehr als eine Million Franken aufzuwenden. Die Abriegelung von Brunnen habe überdies dem Ort am Vierwaldstättersee erhebliche Einbussen beschert. Auch sie verlangen, dass unter diesen Bedingungen auf eine Wiederholung der Feier in der jetzigen Form verzichtet werde.
Befremdet über Kritik
Die Rütlikommission, die das Rütli verwaltet, hat sich bisher noch nicht geäussert, wie sie die Feier im Jahr 2007 zu gestalten gedenkt. Man sei daran, die Sache zu analysieren und werde dann informieren, heisst es.
Judith Stamm, welche die Rütlikommission präsidiert, hat sich verschiedentlich befremdet geäussert über die Kritik. Jetzt, wo es endlich wieder gelungen sei, die Feier ruhig über die Bühne zu bringen, werde man dafür kritisiert. Das sei unverständlich.