Sie kanns nicht lassen: Die rechtsextreme Band Indiziert hat in Roggwil erneut eine CD getauft. Jetzt handeln die Behörden.
Die vier Rockmusiker haben den Event selbst publik gemacht: «Am Samstag, 22. April, war es so weit: In unserem Clubraum in Roggwil tauften wir unser zweites Album ?Marsch auf Bern?», verkünden sie stolz auf ihrer Homepage. Und: «Gut 200 Besucher füllten unseren Clubraum, und die Stimmung war sehr gut. Das Publikum tobte.»
Inzwischen dürfte sich die Stimmung verschlechtert haben. Denn mit ihrer CD-Taufe hat «Indiziert» gegen das Gastgewerbegesetz verstossen: Sie darf die «alte Gerber-Liegenschaft» nur als Probelokal nutzen, nicht aber als öffentlichen Klubraum. Denn ein entsprechendes Umnutzungsgesuch – gegen das mehrere Einsprachen eingingen – ist vom Besitzer wieder zurückgezogen worden. Gleichzeitig hat er aus Verärgerung über den negativen Rummel um die umstrittene Rockband den Mietvertrag auf Ende Juli 2006 gekündigt (wir berichteten).
Sofortige Schliessung?
Die rechtsextremen Musiker, darunter Pnos-Grossratskandidat Dominic Lüthard, hätten deshalb eine Spezialbewilligung für ihre öffentliche Taufe benötigt. «Eine solche hat aber nicht vorgelegen», bestätigt der zuständige Regierungsstatthalter Martin Lerch auf Anfrage. Er hat deshalb Strafanzeige gegen «Indiziert» eingereicht.
Die Gemeinde Roggwil geht womöglich noch weiter: «Wir möchten eine sofortige Schliessung der ?alten Gerber-Liegenschaft? beantragen», sagt Gemeindepräsident Erhard Grütter. «Einmal haben wir genug.»